Neuer Bürgermeister ab 16. Januar 1946 ist Friedrich Schwarzer. Am 01. April wird die Kreisfreiheit aufgehoben, es beginnt der Aufbau des Kreises Neubrandenburg. Über 2300 Sudetendeutsche werden in der Stadt aufgenommen.
In der Stadt leben somit 20.600 Menschen. Die “Trümmerfrauen” (Bild) werden zum Symbol der Aufbaujahre, ein Plan zur Neubebauung der Stadt wird erarbeitet. Der Winter 1946/47 wird zum “Hungerwinter”.
Am 16./17. August 1946 findet eine SED- Deligiertenkonferenz in Neubrandenburg statt. Im gleichen Jahr wird in der Gartenstrasse eine Poliklinik eröffnet.
Die 700-Jahrfeier wird 1948 feierlich begangen (Bild). In einer Ausstellung werden verschiedene Aufbaupläne und Modelle mehrerer Architekten gezeigt. In der ehemaligen Heidmühle wird mit der Produktion von Haferflocken begonnen. Den Neubrandenburgern fehlt es vor allem an Fleisch und Fetten.
Am 07. Oktober 1949 wird die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Der ausgebrannte Saal des Hotels “Zur Goldenen Kugel” wird wieder aufgebaut. Das erste HO-Kaufhaus entsteht.
Zum ersten Mal übersteigt die Geburtenrate die Zahl der Sterbefälle. Die Stadt hat 22.000 Einwohner.
Der Bahnhof und das Postgebäude werden 1950 wieder in Betrieb genommen. Auf dem ehemaligen Pferdemarkt wird mit dem Bau eines Sportstadions begonnen. Am 15. Oktober 1950 scheidet Schwarzer aus dem Amt. Die erste Bürgermeisterin heisst Charlotte Schlundt.
1951 wird die Volksbuchhandlung “Fritz Reuter” in der Katharinenstrasse eröffnet.
Am 23. März 1951 wird Günter Harder, Angehöriger der Seepolizei, von Agenten erschossen. Das Stadion am Pferdemarkt erhält seinen Namen. Im gleichen Jahr wird ein Kreiskulturorchester gegründet. Später entwickelt sich daraus das Sinfonieorchester Neubrandenburg, heute bekannt als Neubrandenburger Philharmonie.
Am 29. Februar 1952 wird Charlotte Schlundt von Walter Rösler abgelöst.
Am 30. April wird in der Herbordstrasse der Grundstein für das erste neue Wohnhaus der Innenstadt gelegt. Am 23. Juli 1952 werden aus den fünf Ländern der DDR vierzehn Bezirke. Es entsteht der Bezirk Neubrandenburg.
Am 05. Oktober nimmt das Rundfunkstudio Neubrandenburg in der Berliner Strasse den Betrieb auf.
Am 11. Januar 1953 wird aus der Maschinenfabrik Lythall der VEB Maschinenbau, später Sirokko-Gerätewerk, heute Webasto. Das erste Pressefest vom SED-Organ “Freie Erde” wird gefeiert.
Am 31. Januar 1954 wird die Hinterste Mühle “Station Junger Naturforscher” (Bild 1). Am 24. April wird die Arbeiter- Wohnungsbau-Genossenschaft “Fortschritt” (AWG) gegründet. Später entwickelt sich daraus die Neuwoba. Bis Oktober 1954 sind 231 Wohnungen und neun Geschäfte entstanden. Am 01. Januar 1955 wird die Neubrandenburger Bau-Union gegründet. Das Fritz-Reuter-Cafe wird am 19. April in der Ernst-Thälmann-Strasse eröffnet. In der Demminer Strasse wird ein Schulneubau übergeben (heute Einstein-Gymnasium, Bild 2). Die Polizei übernimmt das Haus Bethanien. Es bleibt bis 1990 für die Öffentlichkeit unzugänglich. 1956 entsteht ein Erweiterungsbau der Post in der Thälmann-Strasse und ein neues Fernmeldeamt in der Poststrasse. 1957 werden die letzten Ruinen und Trümmer beseitigt. Einzig die Marienkirche bleibt als Ruine in der Stadt erhalten (Bild 3). Der Bau der Südstadt beginnt und das Motorschiff “Harry” verkehrt auf dem Tollensesee. Ebenfalls 1957 wird in der Thälmann- Strasse das “Hotel zu den vier Toren” eröffnet und es wird mit dem Bau des Busbahnhofs begonnen. Am 01. Oktober 1958 wird die PGH “Heinrich Hertz” gegründet. 1959 zieht die Fritz-Reuter-Buchhandlung in die Thälmann-Strasse und wird in Edwin-Hoernle-Buchhandlung umbenannt. Heute hat sie wieder ihren alten Namen. Am 07. Oktober 1959 wird die Brücke “10. Jahrestag”, die das Stadtzentrum mit der Ihlenfelder Vorstadt, dem Vogelviertel und dem Industriegebiet verbindet, übergeben. (Bild 4: Brücke im Bau) Der VEB Gartenbau wird gegründet. 1960 leben 33.369 Menschen in der Stadt. Alle Bauern im Bezirk Neubrandenburg arbeiten genossenschaftlich (LPG). Am 30. April 1960 wird das Kino “Filmeck” in der Demminer Strasse eröffnet. Das Kaufhaus Turmstrasse / Thälmann-Strasse wird eröffnet.
Am 16.Februar 1961 wird Dr. Otto Prix neuer Bürgermeister.
Im April wird der Kaufhof Süd eröffnet. Der Mudder-Schulten- Brunnen wird vom Marktplatz in die Nähe des Bahnhofes umgesetzt (Bild 1), gegenüber vom Fritz-Reuter-Denkmal.
In der Brinkstrasse wird eine Grosswäscherei gebaut, später entsteht daraus das Dienstleistungskombinat (DLK).
Am 30. April 1962 wird der Sportclub Neubrandenburg gegründet und das sportliche Leistungszentrum entsteht. Am 08. Mai wird das umgebaute Harder-Stadion mit einem Speedway- Rennen wieder eröffnet (Foto 1967). Das Stargarder Tor, das durch einen Panzer in der Nachkriegszeit beschädigt wurde, ist wieder instand gesetzt. Am 11. Dezember 1962 wird die Poliklinik an der Marienkirche eröffnet.
1963 wird Johannes Chemnitzer zum neuen Bezirkschef gewählt, er bleibt es bis 1990.
Am 26. Februar wird Horst Jonas neuer Bürgermeister. Der Marktplatz wird in Karl-Marx-Platz umbenannt. Restaurierungs arbeiten an der Stadtmauer werden vorgenommen.
Am 09. November 1963 nimmt das neue Wasserwerk in der Südstadt den Betrieb auf.
Am 01. Januar 1964 wird die Bau-Union aufgelöst. Es entstehen der VEB Wohnungsbaukombinat, das Tiefbaukombinat, das Landbaukombinat und der VEB Stadtbaureparaturen.
Am 01. Mai findet der erste in der DDR ausgetragene Vorlauf zur Speedway- Weltmeisterschaft im Harder-Stadion statt. Am 06. Juni 1964 wird an der F96 die erste Behelfstankstelle eröffnet.
Der SC Neubrandenburg steigt am 14. Juni 1964 in die DDR-Oberliga auf. Aus diesem Grund wird das Jahnstadion mit Zuschauertraversen für 8000 Menschen ausgestattet.
Am 17. Juli des Jahres wird das Haus der Kultur und Bildung (HKB, Bild 3 und 4) am Karl-Marx-Platz feierlich eingeweiht. Im gleichen Gebäudekomplex wird im Oktober die Bibliothek eröffnet. Am 12. Oktober 1965 schliesst Neubrandenburg Städtepartnerschaft mit Collegno (Italien). Die Stadt hat 38740 Einwohner.
1248 – 1300 | 1301 – 1400 | 1401 – 1500 | 1501 – 1600
1601 – 1700 | 1701 – 1800 | 1801 – 1849 | 1850 – 1900